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COVID-19-Medikamentenstudie für Patienten

AstraZeneca startete COVID-19-Medikamentenstudie für Patienten mit geschwächtem Immunsystem

Der internationale Pharmakonzern AstraZeneca startete Mitte November zwei Phase-III-Studien mit einem experimentellen, langwirksamen, monoklonalen Antikörpermedikament (AZD7442), welches vorbeugend gegen eine SARS-CoV2-Infektion schützen könnte.

Monoklonale Antikörper

Es handelt sich bei diesem Medikament um zwei monoklonale Antikörper aus dem Serum von geheilten Covid-19-Patienten. Sie seien so verändert worden, dass es sechs, vielleicht sogar zwölf Monate lang einen Schutz vor der Infektion bieten könnte.

Diese passive Immunisierung wird bereits in anderen medizinischen Bereichen eingesetzt, bietet einen schnellen Schutz, der allerdings nur begrenzte Zeit anhält. Sie ist im Gegensatz zur aktiven Immunisierung auch für Menschen mit schwachem Immunsystem geeignet.

Darüber hinaus wurde die Fc-Rezeptorbindung der modifizierten Antikörper herabgesetzt, um eine Antikörper-abhängige Verstärkung der Erkrankung zu verhindern, die in der Vergangenheit für schwere Verläufe verantwortlich gemacht wurde.

Zwei Studien

Die erste der beiden Studien besteht aus 5000 Teilnehmern.
Es wird getestet, für welchen Zeitraum der Impfstoff eine Infektion mit SARS-CoV-2 verhindern kann.

Die zweite Studie mit 1100 Teilnehmern in Europa und den USA dient dazu, die Behandlung mit dem Medikament bei Personen nach einem Kontakt mit dem Coronavirus zu bewerten.

"Was wir in dieser Studie untersuchen, ist, ob wir Schutz bieten können, indem wir Antikörper verabreichen, von denen gezeigt wurde, dass sie das Virus neutralisieren, indem wir sie in den Muskel injizieren", sagte Andrew Ustianowski, Professor und Chefforscher der britischen Studie.

"Die Hoffnung ist, dass dies dann viele Monate lang einen guten Schutz gegen Infektionen bietet.“

Monoklonale Antikörper ahmen natürliche Antikörper nach, die der Körper zur Abwehr von Infektionen erzeugt. Sie können im Labor synthetisiert werden und werden bereits zur Behandlung einiger Krebsarten eingesetzt.

Geeignet für Menschen mit geschwächtem Immunsystem

Diese prophylaktische Behandlung unterscheidet sich von einem Impfstoff dadurch, dass sie Antikörper einführt, anstatt das körpereigene Immunsystem dazu zu veranlassen, diese herzustellen. Es kann sich bei Menschen als nützlich erweisen, deren Immunsystem schwächer oder geschwächt ist und die nicht auf Impfungen ansprechen.

Für den Fall, dass die Studien erfolgreich sind, plane man ein globales Produktionsnetz in Großbritannien.

Parallel dazu entwickelt AstraZeneca in Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Oxford einen COVID-19-Impfstoff.