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Hürden bei Corona - Impfung für Privatversicherte in Berlin - ein Erfahrungsbericht

In vielen Ländern laufen die Impfungen gegen CoVid-19 auf Hochtouren. Organtransplantierte in allen Ländern haben mit die höchste Priorität und warten auf einen Impftermin, oder wurden bereits geimpft.

In Deutschland gehören Transplantierte zur Priöritätengruppe 2 und sind aktuell „an der Reihe“. Die Regelungen zur Terminvergabe unterscheiden sich je nach Bundesland, so kann man beispielsweise in Sachsen selbstständig einen Termin online buchen. In Berlin erhält man Termine nur nach schriftlicher Einladung durch den Senat, in der dann alle Einzelheiten zur Terminbuchung stehen.

Darauf, dass diese Berliner Regelung jedoch nicht für Privatversicherte gilt, machte uns die herztransplantierte Vanadies aufmerksam. Sie selbst erfuhr davon aus einer Zeitungsüberschrift.

Von ihrem Versuch eine Impftermin in Berlin zu bekommen, berichtet sie für uns.

6.März
Eine kurze Notiz in der Berliner Zeitung lautete „Privatversicherte rutschen durch das Raster“. Diese Notiz betraf die Covid Schutzimpfung im Land Berlin und war für mich als Privatversicherte von Interesse.

8.März
Ich rufe eine Freundin an, die zur Zeit in der Impfhotline arbeitet. Sie sendet mir verschiedene Anträge zu, mit denen ich versuchen könnte, wenn dann von mir gestellt, einen Impftermin zu erhalten. Sie weist mich darauf hin, dass man im Land Berlin nur mit einer Einladung und dem entsprechenden QR Code geimpft werden kann.

9.März
Ich rufe meine Krankenkasse an, beziehe mich auf den Zeitungsartikel vom 6. März, frage nach was ich tun muss, damit ich als Risikopatient geimpft werden kann. Antwort: „ Tut mir leid, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen, wir warten auf eine Handlungsanweisung. Die Anträge bräuchte ich nicht senden, die würden nur rumliegen.“

12.März
Überschrift der Berliner Zeitung: „Privatpatienten verklagen Senat“ und im Text wird die Telefonnummer 030/ 9028 2200 erwähnt. Dort könnten sich Betroffene melden. Die Hinterlegung der Personalien reiche aus und man bekäme eine Einladung, hieß es. Ein Griff zum Telefon, doch die Aussage der netten Dame war,“ Die Pressemitteilung ist zu früh raus und die Regelung für Privatversicherte noch in Planung. Es gäbe noch keine Arbeitsanweisung“. Der PKV Verband kritisierte, dass bei dem Impfregime des Senats schon einmal Privatversicherte durch das Raster fielen.

16.März
Ich versuche erneut unter der Telefonnummer einen Termin zu erhalten. Eine freundliche Stimme nimmt um Punkt 7.00 Uhr meine Personalien auf und teilt mir mit, dass innerhalb der nächsten 7 bis 10 Tage eine Einladung an mich geht, mit der ich dann einen Termin buchen kann. Juhu also fast geschafft. Nun heißt es warten!

Mein Fazit: Die Bürokratie nimmt Ausmaße an, die im digitalen Zeitalter doch eigentlich in dieser Form nicht notwendig wären. Aber man muss eben auf allen Ebenen den Datenschutz beachten.
 
Unser Tipp:
Privatversicherte in Berlin können sich unter der 030/ 9028 2200 für eine Einladung registrieren lassen, wenn sie denken, dass sie an der Reihe sind, sich laut Stufenplan impfen lassen könnten.

Anmerkung: Vanadis hat mittlerweile einen Impftermin bekommen.