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Vorrangige Impfungen für enge Kontaktpersonen von Immunsupprimierten empfohlen

Erwachsene, die mit immunsupprimierten Menschen zusammen leben, sollten vorrangig gegen CoVid 19 geimpft werden.

Das empfiehlt der „Gemeinsame Ausschuss für Impfung und Immunisierung“ (JCVI) im Vereinigten Königreich. Es wird demnach empfohlen, solchen Personen Vorrang für eine CoVid Impfung einzuräumen, die über 16 Jahre alt sind und mit Erwachsenen zusammen leben, die ein geschwächtes Immunsystem haben, z. B. nach Organtransplantation, durch HIV oder eine Chemotherapie.

Es ist bereits länger bekannt, dass Erwachsene, die ein schwächeres Immunsystem haben allgemein weniger in der Lage sind, Infektionen auf natürliche Weise zu bekämpfen. Bereits bei anderen Impfungen, wie Influenza oder Hepatitis, wurde eine reduzierte Antikörperbildung nachgewiesen. Neuere Zahlen deuten darauf hin, dass Immunsupprimierte möglicherweise ebenfalls schlechter auf den CoVid-19-Impfstoff ansprechen und weniger Antikörper bilden. Sie haben nachweislich bei einer COVID-19-Infektion mit größerer Wahrscheinlichkeit einen schwereren Verlauf.

Mehr Schutz vor Übertragung 

Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass die CoVid-19-Impfstoffe die Wahrscheinlichkeit, das Virus weiterzugeben verringern können. Angesichts dieser neuen Erkenntnisse rät das JCVI, dass Personen über 16 Jahren, die mit immunsupprimierten Erwachsenen zusammen leben, frühzeitig die gegen CoVid -19-geimpft werden sollen. Dies kann dazu beitragen, die Ansteckung immunsupprimierter Erwachsen mit dem Virus zu begrenzen.

Professor Wei Shen Lim, beratender Pulmologe und Honorarprofessor für Medizin am NHS Trust des Nottingham University Hospitals in England und Vorsitzender des COVID-19-Unterausschusses des Gemischten Ausschusses für Impfung und Immunisierung kommentierte dies:

"Das Impfprogramm hat bisher sehr ermutigende Ergebnisse in Bezug auf Infektionsraten, Krankenhausaufenthalte und Mortalität erzielt. Wir wissen jedoch, dass der Impfstoff bei immunsupprimierten Patienten nicht so wirksam ist. Unsere neuesten Ratschläge werden dazu beitragen, das Infektionsrisiko bei Personen zu verringern, die möglicherweise nicht in vollem Umfang von einer Impfung selbst profitieren können."

Dr. Mary Ramsay, Leiterin Immunisierung bei Public Health England, sagte dazu:

"Unsere Studien zeigen, dass sämtliche Covid-19-Impfstoffe asymptomatische Infektionen reduzieren und die Übertragung des Virus begrenzen können.
Indem wir diejenigen impfen, die mit Immunsupprimierten zusammen leben, können wir weiter zum Schutz hochgefährdeter Menschen beitragen."

Als vorrangig Kontaktpersonen gelten Menschen über 16 Jahren, die im selben Haushalt leben. Das JCVI rät derzeit jedoch nicht zur vorrangigen Impfung von Haushaltskontakten von immunsupprimierten Kindern.