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Immunsuppression beeinflußt Impfantwort bei Transplantierten

Eine lebenslange Immunsuppression ist nach einer Organtransplantation überlebenswichtig. Sie verhindert die Abstoßung des Organs, indem sie das Immunsystem drosseln. Dadurch erhöht sich in gleichem Maß das Risiko auf Infektionen, und auch die Wirksamkeit von Impfstoffen ist abgeschwächt, wie man seit langem von klassischen Impfungen weiß. 

Bei Menschen mit intaktem Immunsystem erzielen die SARS-CoV2-Impfstoffe eine gute Immunantwort. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie z.B. nach einer Transplantation, ist die Fähigkeit, aus diesen Impfstoffen eine gute Immunantwort aufzubauen oftmals geschwächt. 

Bisher wurden Personen mit geschwächtem Immunsystem von Studien mit SARS-CoV-2-Messenger-RNA (mRNA) -Impfstoffen ausgeschlossen.

Um herauszufinden, wie groß die Immunantwort von mRNA-Impfstoffen bei immungeschwächten Personen ist hat eine US-Studien die Bildung von Antikörpern durch B-Lymphozyten nach der SARS-CoV2-Impfung bei Transplantierten untersucht. In die Studie wurden 658 Transplantierte einbezogen, die jeweils 2 Dosen SARS-CoV-2-mRNA-Impfstoff erhielten. Keiner der Studienteilnehmer hatte zuvor eine Covid19 Infektion.

Nach der 1. Dosis kam es nur bei 98 Patienten (15 %) zur Bildung von Antikörpern. Etwa 4 Wochen nach der zweiten Dosis wurden bei weiteren 259 Patienten (39 %) Antikörper nachgewiesen, so dass inzwischen 357 (54 %) einen potenziellen Schutz vor SARS-CoV-2 haben. Am schlechtesten sind die Chancen auf einen Impfschutz für Transplantierte, die zur Vermeidung von Abstoßungen Antimetabolite wie Mycophenolatmofetil, Mycophenolsäure und Azathioprin einnehmen.

Von den insgesamt 658 Patienten in der Gruppe nahmen 473 Patienten Antimetabolite. 205 (43 %) davon hatten Antikörper, bei den Patienten ohne Antimetabolite hatten 152 von 185 Patienten (82 %). Als weitere Risiken für eine schlechte oder gar keine Antikörperbildung gelten ein hohes Alter der Patienten und eine noch nicht lang zurückliegende Transplantation (und damit verbundene hohe Immunsuppression).

Eine Impfung mit dem Moderna mRNA Impfstoff zeigte bei immunsupprimierten Patienten eine etwas höhere Immunantwort als die Impfung mit dem Pfizer-Biontec Impfstoff (60% zu 49 %).

Die Studie finden Sie hier:

https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2779852