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Monoklonale Antikörper als Therapie bei leichten CoVid-19-Symptomen

Die Wahrscheinlichkeit für einen schweren CoVid19 Verlauf ist für Transplantierte sehr hoch. Was also tun, wenn man einen positiven CoVid19 PCR Test und milde Symptome hat?

Für eine Therapie mit monoklonalen Antikörpern für Immunsupprimierte und andere Hochrisikogruppen sprachen sich kürzlich die Fachgruppe Intensivmedizin, Infektiologie und Notfallmedizin (kurz: Fachgruppe COVRIIN) und die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) in einer gemeinsamen Stellungnahme aus.

Diese Antikörper sollen eine Ausbreitung des Virus im Körper verhindern, und so einem schweren Verlauf entgegenwirken.

Was sind Monoklonale Antikörper?

Monoklonale Antikörper sind biotechnisch hergestellte Eiweiße. Sie blockieren entweder Strukturen auf der Virusoberfläche oder blockieren Rezeptoren auf menschlichen Zellen, an die das Virus andockt. Damit verhindern sie, dass das Virus in Körperzellen eindringen kann. Dadurch reduzieren sie die Neuinfektion gesunder Zellen.

Man nennt sie auch neutralisierende monoklonale Antikörper, da sie das SARS CoV2 Virus unschädlich machen, also neutralisieren sollen.

Die empfohlene Behandlung besteht für Immungeschwächte aus der Kombination zweier Präparate, dem monoklonalen IgG1-Antikörpern Bamlanivimab sowie der mAB-Kombination aus Casirivimab und Imdevimab. Bei dieser Therapie handelt es sich nicht um eine Studie.

Wer kann eine Behandlung mit monoklonalen Antikörpern bekommen?

Voraussetzung für diese ambulante Therapie ist, dass sich der Patient in einer möglichst frühen Phase der Infektion befindet. Leichte Symptome sollten höchstens seit 5 Tagen bestehen hat und ein aktueller positiver PCR Test, der nicht älter als 72 Stunden ist muss vorliegen.

Folgende CoVid 19 Patientinnen und -Patienten können behandelt werden: (Quelle charité.de)

  • alle Personen im Alter von über 50 Jahren
  • Erwachsene mit einer Immunsuppression (z.B. aktive Chemotherapie, Organ- oder Stammzelltransplantierte, Menschen mit HIV-Infektion mit schlecht kontrollierter Erkrankung)
  • Erwachsene mit chronischen Nierenerkrankungen
  • Erwachsene mit deutlichem Übergewicht (BMI ≥35)
  • Erwachsene mit höhergradiger chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder Lungenfibrose
  • Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21)

Wo bekommt man diese Behandlung?

Die Arzneimittel gegen COVID-19 werden über bestimmte Krankenhausapotheken (Apotheken von Universitätskliniken und STAKOB -Behandlungszentren (STAKOB = Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger)) zur Verfügung gestellt.

Die Berliner Charité hat dafür eine eigens eingerichtete COVmAB-Ambulanz. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer +49 30 450 576 888
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Anmerkung des TX-Corona-Info Teams:

Obwohl auf der Website der Berliner Charité zu lesen ist, dass nur Anmeldungen durch den Arzt möglich sind, wurde uns telefonisch mitgeteilt, dass sich jeder betroffene Patient selbstständig unter der Hotline der COVmAB-Ambulanz melden kann.

Einen Link zur Liste der deutschlandweiten Zentren ➜, die sich an dieser Therapie beteiligen finden Sie auf der Website des RKI ➜. Sie wird regelmäßig aktualisiert, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Nach unserer Erfahrung lohnt es, sich bei einer nachgewiesenen CoVid19 Infektion auch gegebenenfalls selbstständig bei der nächstgelegenen teilnehmenden Klinik zu melden. Der Zeitrahmen für eine Behandlung ist mit maximal 5 Tagen knapp bemessen, so dass man keine Zeit verliert.