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Mundschutze oder Atemschutzmaske oder gar nichts davon?

Viele Menschen tragen derzeit Schutzmasken um sich vor dem Coronavirus zu schützen. Aber welche Masken gibt es und was unterscheidet sie?

Wichtig zu wissen: Masken garantierten zwar keinen Schutz vor Ansteckung, sie könnten jedoch das Risiko ein wenig verringern.

Ein Mundschutz ist vergleichbar mit einem Vliestuch, das man sich vors Gesicht bindet. Er dient vor allem dazu, Speicheltröpfchen, die beim Niesen oder Sprechen versprüht werden abzufangen. Der Mundschutz sollte vorrangig von erkrankten Menschen getragen werden. Je dichter er am Ursprung der Tröpfchen ist, desto effektiver wirkt er. Wichtig ist, dass er dicht anliegt!

Der andere Vorteil des Mundschutzes, besonders für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist, dass man sich mit ungewaschenen Händen nicht ins Gesicht fasst (sogen. Schmierinfektion). Jeder Mensch berührt laut einer Studie der Universität Jena bis zu 300 mal täglich unwillkürlich Mund oder Nase. Nach einmaligem Tragen sollte der Mundschutz unbedingt entsorgt werden (einfacher Mundschutz).

Ein Mundschutz dient nicht dazu, sich selbst im Alltag vor einer Infektion zu schützen, sondern er schützt unsere Mitmenschen. Ein infizierter Patient sollte deshalb auch keine Maske mit Ventil tragen, denn auch in der Atemluft (die durch ein Ventil ungefiltern austritt) können Erreger/Viren enthalten sein.

Wie die Influenzaviren sind wahrscheinlich auch Coronaviren in der Atemluft eines infizierten Patienten nachweisbar. Viren wie z. B. Influenza (Größe ca. 120 nm) und Corona (max. 160 nm) fliegen nicht vereinzelt in der Luft herum. Sie sind immer in größere Tröpfchen eingeschlossen, bewegen sich also in einer Art Wolke mit anderen Tröpfchen. Beim Ausatmen werden so kleinste Tröpfchen (ca. 1 µm) ausgestoßen. Pro Atemzug sind das ca. 1000 - 50.000 Tröpfchen. Beim Husten werden die Tröpfchen etwa um ein Zehnfaches größer (über 10 µm).

Atemschutzmasken der Standards FFP2 oder FFP3 (Filtering Face Piece) gibt es mit oder ohne Filter. Sie liegen seitlich fest an, so dass die Luft nur durch den Filter oder die Maske nach gelangt. Diese Masken sollen u.A. das Einatmen von Coronaviren verhindern. Diese Masken sind relativ dick, unbequem und sollte auf Grund der Feuchtigkeitsbildung i.d.R. nicht länger als 2 Stunden getragen werden. Es gibt auch wiederverwendbare Schutzmasken, laut der Norm gelten für die Wiederverwendbarkeit von filtrierenden Halbmasken die Kennzeichnungen R (wiederverwendbar) und NR (maximal für eine Schicht verwendbar).

Masken mit dem Atemschutz Standard FFP2 oder FFP3 sollten hauptsächlich von medizinischen Personal getragen werden, die Umgang mit infizierten Patienten haben. Keinesfalls sollte es zu einer Konkurrenzsituation und Maskenmangel kommen, wie es derzeit in Kliniken weltweit herrscht.

Auch mit einem selbstgenähter Mundschutz - dabei reicht es schon, diesen beim Sprechen vor den Mund hochzuziehen - wird man seinen Gegenüber sehr viel weniger gefährden, als ohne Mundschutz. Ein Tragen des Mundschutzes zu Hause oder beim Spazierengehen (ein Sicherheitsabstand von mind. 2 m vorausgesetzt) ist hingegen nicht notwendig.

Effektiveren bzw. zusätzlichen Schutz bietet das Tragen von Schutzhandschuhen und regelmäßige, korrekte Hand-Hygiene. Wie die funktioniert können Sie auf unserer Video Seite ➜ entdecken. 

Mittlerweile wird aber auch das Tragen einfacher (auch selbstgenähter) Masken empfohlen, da diese zwar nicht vor dem Corona Virus schützen, jedoch ein unkontrolliertes Aushusten oder Ausniesen von virenbelasteten Tröpfchen wirksam verhindern können.